HLFA 1 500 - Hilfeleistungsfahrzeug 1

Allgemeine Informationen

Die feuerwehrtechnische Beladung des Hilfeleistungsfahrzeug 1 ermöglicht die Abwicklung von Brand-, technischen – und Schadstoffeinsätzen sowie Brandsicherheitswachen und Lageführung als mobile Einsatzstelle.

Es rückt beispielweise als 1. Einsatzfahrzeug bei Fahrzeugbränden, Einsätze in Wohnhausanlagen und engen Innenstandbereichen sowie den Kellergasse oder bei Brandsicherheitswachen aus.

Durch die Kompaktheit des Hilfeleistungsfahrzeug 1 kann ab sofort jeder Punkt in unserem Einsatzgebiet erreicht werden. Hierzu zählen vor allem Engstellen der Weinviertler Schnellstraße S3, die Hollabrunner Kellergassen, Gebäude- und Objekteinfahrten oder der Innenstadtbereich bei Großveranstaltungen. Diese Bereiche konnten bisher mit den Tanklöschfahrzeugen entweder gar nicht oder nur erschwert erreicht werden.


Details zum Fahrzeug

  • Funkrufname: HLF 1 Hollabrunn
  • Marke: Iveco
  • Typ: Daily 50C17
  • Leistung: 170 PS (110kW)
  • Baujahr: 2019
  • Indienststellung: 2019
  • Feuerwehrtechnischer Aufbau: Iveco Magirus
  • Besatzung: 1:4
  • Einbaupumpe mit 1.000 l/min
  • 500 Liter Löschwasser
  • Einbaugenerator 230 Volt / 6,5 kW

Als Planungsgrundlage wurde somit definiert, dass das neue Einsatzfahrzeug folgende feuerwehrtaktische Parameter erfüllen muss:

Fahrgestell: Kastenwagen mit originalen Kastenaufbau mit Allradantrieb, 5.5 ton Gesamtgewicht und Nebenantrieb.


Test

Brandeinsatz: Ausrüstung für den Erstlöschangriff bei allen Arten von Bränden unter Atemschutz

 

Die Einbaupumpe mit einer Leistung 1.000 ltr / Minute – verbunden mit dem 500 ltr. Löschwassertank steht als Erstangriffsmittel bei alle Arten von Bränden zur Verfügung. Durch das AWG Turbotwist – Strahlrohrsystem kann auch ein Schaumangriff gestartet werden.

Für größer entwickelnde Einsätze kann das Hilfeleistungsfahrzeug 1 durch das Hydrantennetz, das nachrückende Hilfeleistungsfahrzeug 3 oder durch selbstständiges Ansaugen für den Dauereinsatzbetrieb mit Löschwasser versorgt werden. Der mitgeführte Akku – Hochleistungslüfter kann zur Entrauchung von Brandräumen herangezogen werden. Bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle können die 3 Stk. im Mannschaftsraum mitgeführten Pressluftatmer durch die


Technischer Einsatz: Ausrüstung für technische Kleineinsätze bis hin zu Notlagen in Fahrzeugen oder Gebäuden

 

Die Ausstattung des Hilfeleistungsfahrzeug 1 ist für alle Arten technischer Einsätze ausgelegt.

Beispielsweise verfügt die Beladung des Fahrzeuges über einen Hydraulischen Rettungssatz zur Befreiung eingeklemmter Personen nach Verkehrsunfällen, akkubetriebener Motorkettensäge und Motortrennschleifer, einer Kombi – Teleskopleiter und allen erforderlichen Brech- und Handwerkzeugen.

Im Einsatzfall kann zusätzliche Ausrüstung wie z.B. für Insekteneinsätze, Türöffnungen, ect. aufgenommen werden.

Der fest mit dem Fahrzeugmotor verbaute Einbaugenerator sorgt für die Stromversorgung des Fahrzeuges und dessen Gerätschaften mit einer Spannung von 230 Volt, bei einer maximalen Leistung von 6500 Watt.


Schadstoffeinsätze: Ausrüstung für alle Arten von Schadstoffeinsätzen, vor allem bei Gasgebrechen im Innenstadtbereich

 

Für alle Arten von Schadstoffeinsätzen verfügt das Hilfeleistungsfahrzeug 1 über ein Mehrgas- und CO – Messgerät. Weiters beinhaltet die Beladung Öl- und Chemikalienbindemittel zur Fahrbahnreinigung nach Öl – bzw. Treibstoffaustritten rund um Verkehrsunfälle. Längere Ölspuren können mittels C – Erstangriffsleitung und der Netzmittelpatrone über das Hohlstrahlrohr beseitigt werden.

Ein 75 Liter fassender Faltbehälter kann zum Auffangen austretender Medien aufgestellt werden.
Die mitgeführten Einsatzunterlagen dienen als umfangreiches Nachschlagewerk für Einsätze im Schadstoffsektor.

Der Akku – Hochleistungslüfter kann bei Gasaustritten als schnelle Erstbelüftungsmaßnahme bei Einsätzen mit Gasen angewendet werden.


Einsatzleitung: Ausstattung einer mobilen modernen Leitstelle am Ereignisort  

 

 

Zur Funktionskennzeichnung im Einsatz beinhaltet das HLFA 1 500 diverse Kennzeichnungswesten (siehe Fotos)

Durch das mitgeführte Tablet kann in der Einsatzleitung über einen LED – Minibeamer der Brandschutzplan des Objektes projiziert, und mittels Magnete, Symbole oder Stifte die Lageführung durchgeführt werden.


 

Brandsicherheitswache: Grundausstattung für rund 100 Brandsicherheitswachen im Jahr 

 

 

Zu den Pflichten der Feuerwehr Hollabrunn zählen unter vielem Anderem auch die Brandsicherheitswachen bei rund 100 Veranstaltungen jährlich.

Das Hilfeleistungsfahrzeug 1 wird hinkünftig bei all diesen Brandsicherheitswachen als Einsatzfahrzeug der Mannschaft vor Ort zur Verfügung stehen.

Durch die Atemschutz- und Branddienstausrüstung ist ein Einschreiten sowie das Setzen der Erstmaßnahmen im Anlassfall bei Veranstaltungen rasch möglich.

Eine Kühl- und Wärmebox versorgt nicht nur bei Brandsicherheitswachen – sondern bei allen Einsätzen die Mannschaft mit Mineralwasser.


Das Fahrzeugprojekt:

Bereits zu Beginn der Funktionsperiode im Jahr 2016 wurde mit der Projektplanung unseres neuen Einsatzfahrzeuges begonnen.
 
Basis für die Anforderungen an das neuen Einsatzfahrzeuges waren gleich mehrere Faktoren:

  • Ersatzfahrzeug für das 25 Jahre alte Kommandofahrzeug im Jahr 2019
  • derzeit sind Engstellen in unserem Einsatzbereich vor allem bei Bränden mit unseren Tanklöschfahrzeugen nicht erreichbar (Kellergassen, Innenbereiche der Wohnhausanlagen, ect.)
  • Schwierige Zufahrtssituationen mit großen Tanklöschfahrzeugen auf der Weinviertler Schnellstraße S3 (einspuriger Fahrbereich)
  • Fahrzeug muss für B-Führerscheinbesitzer (max. 5,5 ton) ausgelegt sein
  • Allradantrieb für den Einsatz im Winter bzw. unwegsamen Gelände 
  • Fahrzeugaußenmaße müssen kompakt gehalten werden, um die Durchfahrt durch die oben genannten Engstellen zu ermöglichen

Als Planungsgrundlage wurde somit definiert, dass das neue Einsatzfahrzeug folgende feuerwehrtaktische Parameter erfüllen muss:

  • Fahrgestell:
    Kastenwagen mit originalem Kastenaufbau mit Allradantrieb, 5,5 ton Gesamtgewicht und Nebenantrieb
  • Brandeinsatz:
    Ausrüstung für den Erstlöschangriff bei allen Arten von Bränden unter Atemschutz
  • Technischer Einsatz:
    Ausrüstung für technische Kleineinsätze bis hin zu Notlagen in Fahrzeugen oder Gebäuden
  • Brandsicherheitswache:
    Grundausstattung für rund 100 Brandsicherheitswachen im Jahr
  • Schadstoffeinsätze:
    Ausrüstung für alle Arten von Schadstoffeinsätzen, vor allem bei Gasgebrechen im Innenstadtbereich
  • Einsatzleitung:
    Ausstattung einer mobilen modernen Leitstelle am Ereignisort

 

Ein reines Kommandofahrzeug wie bisher ist entsprechend den neuen Förderungsrichtlinien des NÖ Landesfeuerwehrverbandes nicht mehr vorgesehen – im Fall einer 1:1 Ersatzbeschaffung des bestehenden Kommandofahrzeuges hätte es einen hohen Kostenfaktor bedeutet.

Für die Planungsarbeit des Fahrzeuges bestand somit die zusätzliche Herausforderung, ein Einsatzfahrzeug entsprechend unserer Anforderungen und den derzeit geltenden Richtlinien des NÖ Landesfeuerwehrverbandes zusammenzustellen.

Nach dieser sehr intensiven Zeit der Ausarbeitung unserer Feuerwehrmitglieder kam der vermeintlich schwierigste Teil der Fahrzeugbeschaffung.
Unter allen zur Angebotslegung eingeladenen Feuerwehrfahrzeugaufbauhersteller legte als einzige Firma, die Firma Magirus Lohr aus Kainbach bei Graz ein Angebot über das neue Einsatzfahrzeug entsprechend unseren definierten Vorgaben.

Es folgten die notwendigen Schritte des Förderungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahrens bis schlussendlich am 15. März 2019 die Bestellung des Fahrzeuges für unsere Feuerwehr durchgeführt werden konnte. 

Danach galt es in vielen Gesprächen, Besprechungen, Telefonaten und E-Mails alle Anforderungen bis ins kleinste Detail mit dem Projektleiter der Firma Magirus Lohr abzustimmen.


1. Baubesprechung:
Bereits am 10. April 2019 reisten Projektleiter ABI Christian Holzer und BM Reinhard Oswald in das Fertigungswerk der Firma Magirus Lohr in Kainbach bei Graz zur ersten Baubesprechung des neuen Einsatzfahrzeuges.

2. Baubesprechung:
Im Zuge der 2. Baubesprechung am 23. August 2019 konnte die Abordnung unserer Feuerwehr bestehend aus Feuerwehrkommandant HBI Markus Pfeifer, Projektleiter ABI Christian Holzer und Fahrmeister BM Thomas Toth das neue Einsatzfahrzeug bereits teilfertig besichtigen.

Beispielsweise war zu diesem Zeitpunkt bereits die Sondersignalanlage, der Löschwassertank mit der 1000 ltr. starken Heckeinbaupumpe, der 230 Volt Einbaugenerator und der Actiontower sowie die Halterungen für die Atemschutzgeräte fertig gestellt.

Inhalt dieser Baubesprechung war vor allem die detailierte Positionierung der etwa 150 Ausrüstungsgegenstände in den verschiedenen Geräteräumen.

Aus derzeitiger Sicht wird die Indienststellung des Fahrzeuges Anfang Oktober 2019 erfolgen.

Anpassung Hydraulischer Rettungssatz:
Am Montag, den 02. September 2019 machte sich ein Feuerwehrmitglied mit dem Vorausrüstfahrzeug auf den Weg in das Fertigungswerk der Firma Magirus Lohr in Kainbach bei Graz um den Hydraulischen Rettungssatz, der später im Hilfeleistungsfahrzeug 1 aufgepackt sein wird, an das neuen Fahrzeug anzupassen.

 

3. Baubesprechung:
Modernen Medien und Kommunikationsmöglichkeiten sei Dank, konnten für die Abhaltung der 3. Baubesprechung viele Kilometer und vor allem viel Zeit eingespart werden. Über eine Videokonferenz wurde die 3. Baubesprechung am Donnerstag, 03. Oktober 2019 abgehalten.

Unser Projektbetreuer der Firma Magirus Lohr Thomas Kulmhofer konnte über diesen Weg mit uns die letzten Detailabstimmungen über das Fahrzeug vornehmen.


Fahrzeugabnahme durch das NÖ Landesfeuerwehrkommando:
Am Dienstag, den 08. Oktober 2019 erfolgte die Fahrzeugabnahme durch den zuständigen Sachbearbeiter des NÖ Landesfeuerwehrkommandos im NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln an der Donau.

In den kommenden Arbeitsschritten erfolgt die Konservierung und Fertigstellung des Fahrzeuges für die Auslieferung.

Fahrzeugübernahme:
Am 21. Oktober 2019 reiste Feuerwehrkommandant HBI Markus Pfeifer, gemeinsam mit Projektleiter ABI Christian Holzer, Ausbildungsleiter BM Reinhard Oswald und Fahrmeister BM Thomas Toth früh morgens in das Werk der Firma Magirus Lohr in Kainbach bei Graz.

Nach einer intensiven Fahrzeugeinschulung wurde das neue Hilfeleistungsfahrzeug 1 an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Hollabrunn übergeben.

An dieser Stelle wollen wir uns sehr herzlich bei Roland Zipfinger und Thomas Kulmhofer, beide Firma Magirus Lohr, für die gute Zusammenarbeit bedanken.

Fahrzeugbeschriftung:
Abschließend erfolgte die Fahrzeugbeschriftung durch die Fa. Foliendesign Ing. Markus Zahlbrecht.

Fahrzeugpräsentation:
Unmittelbar nach der Fertigstellung wurde am Abend des 22. Oktober 2019 das neue Einsatzfahrzeug durch Feuerwehrkommandant HBI Markus Pfeifer im Feuerwehrhaus Hollabrunn vorgestellt.

Es freut uns besonders, dass an unserer Fahrzeugpräsentation Bürgermeister KommR. Ing. Alfred Babinsky, Vizebürgermeister Kornelius Schneider, Feuerwehrstadtrat Ing. Günter Schnötzinger, Stadtrat Ing. Josef Keck, Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter BR Reinhard Scheichenberger, Abschnittsfeuerwehrkommandant BR Ing. Markus Zahlbrecht und Abschnittsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter ABI Christian Holzer, sowie einige Feuerwehrkommandanten unserer Nachbarfeuerwehren teilgenommen haben.